Han Kang: Nicht ganz ein Wort ...
- Christoph Heilig
- 1. Apr.
- 1 Min. Lesezeit

Was viele nicht wissen ist, dass Han Kang meine Großtante ist (naja, eigentlich die Schwester des Ehemanns der Cousine meiner Mutter, aber ich habe sie immer so genannt). Es ist für mich natürlich eine große Ehre, eine Nobelpreisträgerin in der Familie zu haben. Es beschämt mich nun geradezu, dass sie mir bei einem unserer letzten Treffen eine Kurzgeschichte zur Übersetzung anvertraut hat, die ich heute auf meiner Webseite erstveröffentliche: "Nicht ganz ein Wort" ist eine berührende Geschichte über das Vergessen und Erinnern, über Familie und Trauma, über die Macht des Wortes und die Kraft der Natur. Sie stammt aus der Frühzeit ihres literarischen Schaffens, wurde in meinem Geburtsjahr, 1990, fertiggestellt. Die Erzählstimme hat bereits ihre charakteristische Präzision und Körperlichkeit entwickelt, ist aber noch nicht so brüchig und fragmentarisch, wie sie in späteren Werken klingt. Sie stellt somit ein wichtiges Mosaik-Steinchen im Gesamtbild von Han Kangs Schaffen dar. Ich bin gerade dabei, eine Anthologie mit Kurzgeschichten naturalistischer Motive aus dieser Phase zu editieren. Das Buch wird soll im Frühjahr 2026 im Aufbau Verlag erscheinen.
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