Ich bin ein Theologe, der sich sehr für den interdisziplinären Dialog mit anderen Fachgebieten sowie das Gespräch mit Kultur und Gesellschaft interessiert.

Im Moment leite ich eine vom Elitenetzwerk Bayern finanzierte Forschungsgruppe an der LMU München. Diese beschäftigt sich mit der Schnittstelle von Literatur- und Bibelwissenschaft. Es geht darum, wie die eine Geschichte von Jesus schon im Neuen Testament selbst und dann durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder neu, aus neuen Perspektiven, nacherzählt wird. Dabei spielen auch große Sprachmodelle, bekannt durch ChatGPT, eine zentrale Rolle. Denn heutzutage sind es eben nicht mehr nur die Menschen, die Geschichten erzählen.

Mich interessiert aber auch noch grundlegender, welche Auswirkungen Künstliche Intelligenz auf Religion und Kultur haben werden. Ich bin überzeugt, dass KI einerseits Religionen wie das Christentum vor ganz neue Herausforderungen stellt, gleichzeitig theologische Erkenntnisse im Zeitalter der KI auch wieder eine ganz neue Relevanz bekommen. Für meine Arbeit zu diesem Themenkomplex wurde ich als erster Theologe überhaupt ins Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen.

Auch in anderen Bereichen wurde meine Forschung schon mehrfach für ihre Innovativität und Gesellschaftsrelevanz ausgezeichnet. So habe ich beispielsweise zu der Frage geforscht, ob in den Schriften des Apostels Paulus, der oft als staatstreuer Duckmäuserich gilt, eine "versteckte" Kritik am römischen Reich gefunden werden kann - was weitreichende Implikationen für das Verhältnis von Staat und Kirche und Widerstand gegen unterdrückerische Regimes mit sich bringt.

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Ich bin Vater zweier Söhne, die mich auf Trab halten. In der Freizeit, die mir bleibt, trinke ich gerne griechischen Wein und wage literarische Schreibversuche.